Garnelen häuten sich regelmäßig, um zu wachsen

Garnelen sind faszinierende Lebewesen mit einem einzigartigen Häutungsprozess. Sie häuten sich regelmäßig, um mit ihrem Wachstum Schritt zu halten. Dieser Artikel wird den genauen Ablauf des Häutungsprozesses erklären und die Gründe dafür erläutern, warum Garnelen sich überhaupt häuten. Wir werden auch darauf eingehen, wie Garnelen Verluste von wichtigen Substanzen während des Häutungsprozesses minimieren und optimale Bedingungen für eine reibungslose Häutung bieten können.

Warum häuten sich Garnelen?

Garnelen, wie auch andere Gliedertiere wie Insekten, Spinnen, Skorpione und Tausendfüßler, besitzen ein Außenskelett aus Chitin und dem Struktureiweiß Athropodin. Diese Baustoffe verleihen dem Panzer der Garnelen Festigkeit und Elastizität. Im Gegensatz zu Insekten enthalten die Panzer von Garnelen zusätzlich Mineralien, vor allem Kalk, für zusätzliche Stabilität.

Bedauerlicherweise müssen Garnelen und andere Krebstiere viel häufiger häuten als Insekten. Während sich Insektenlarven je nach Artengruppe vier bis sieben Mal häuten, um sich dann zu verpuppen oder direkt zur erwachsenen Insektenform zu häuten, ist es bei Garnelen anders. Die Larvalperiode der Garnelen, sei es innerhalb des Eies bei hochentwickelten Arten oder als planktische Larve bei den ursprünglichen Arten, dauert einige Wochen bis Monate. Danach folgt eine verhältnismäßig lange Lebensphase als erwachsene Garnele, die etwa 1,5 Jahre oder sogar länger dauert. Während dieser Zeit wachsen die Garnelen von winzigen, aber voll entwickelten Junggarnelen zu ausgewachsenen, geschlechtsreifen Garnelen heran.

Der Häutungsprozess im Detail

Garnelen häuten sich relativ oft, um mit ihrem Wachstum Schritt zu halten. Jede Häutung führt jedoch zu Verlusten von verschiedenen Substanzen. Daher haben Garnelen verschiedene Strategien entwickelt, um den Verlust von Chitin, Arthropodin und vor allem Kalk zu minimieren.

Der Panzer der Garnelen wächst nur minimal mit der Garnele mit. Irgendwann wird er zu eng und muss abgestreift werden. Damit die Garnele ihren starren Panzer ablegen kann, muss dieser zunächst wieder weich werden. Dafür besitzen alle Krebstiere eine Häutungsdrüse, die das Hormon Ecdyson ausschüttet, um den Häutungsprozess vorzubereiten. Dabei wird vor allem Calcium aus dem Panzer ausgelagert. Ein großer Teil dieses Calciums wird in sogenannten Magensteinen zwischengelagert, während ein kleinerer Teil an das Wasser abgegeben wird. Dadurch wird der alte Panzer elastisch und dehnbar. In der Zwischenzeit bildet sich unter dem alten Panzer bereits ein neuer Panzer.

Während dieser Zeit ziehen sich die Garnelen für einige Tage in ein sicheres Versteck zurück und nehmen keine Nahrung mehr zu sich. Dies ist eine sehr kritische Phase für die Garnele, da der Panzer noch sehr weich ist. Während der eigentlichen Häutung platzt der alte Panzer entlang einer Rückennaht zwischen dem Brustpanzer und dem Hinterleib auf. Die Garnele zieht sich dann mit einem Ruck aus dem alten Panzer und stößt ihn mit ihrem Hinterleib ab. Zurück bleibt die leere Panzerhülle, die als Exuvie bezeichnet wird.

Nicht nur der Panzer, sondern auch alle Extremitäten, die Augen, die Kiemen und Teile des Magens werden bei der Häutung gehäutet und müssen erneuert werden. Da auch die Kiemen gehäutet und erneuert werden müssen, setzt für kurze Zeit die Atmung aus. In dieser kritischen Phase ist die Garnele noch sehr anfällig für Fressfeinde. Daher ist es wichtig, dass Garnelenhalter ausreichend Versteckmöglichkeiten zur Verfügung stellen, in die nur die Garnelen passen.

Nach jeder Häutung benötigt die Garnele einige Tage, um sich zu regenerieren und ihre volle biologische Leistungsfähigkeit wiederzuerlangen. Während dieser Phase nimmt die Garnele weiterhin Wasser auf, um den Panzer dehnen zu können. Kalk wird nach und nach eingelagert, um den Panzer stabil zu machen. Der Kalk stammt größtenteils aus den Magensteinen, die vor der Häutung angelegt wurden, und teilweise aus dem Wasser in gelöster Form. Es ist besonders wichtig, dass die empfohlenen optimalen Wasserwerte für die spezifische Garnelenart eingehalten werden, um die richtige Härtung des Panzers zu ermöglichen.

Bevor die Garnele wieder Nahrung aufnehmen kann, müssen auch die Mundwerkzeuge aushärten. Da nicht alle Garnelen einer Gruppe im Aquarium zur gleichen Zeit häuten, ist es möglich, dass einige Garnelen die empfindliche Häutungsphase mit einem anstehenden Wasserwechsel erleben. Daher ist es wichtig, dass das Frischwasser die richtigen Wasserwerte aufweist, um einen Schock bei der frisch gehäuteten Garnele zu vermeiden.

FAQs

Frage 1: Wie oft häuten sich Garnelen?

Antwort: Garnelen häuten sich relativ oft, um mit ihrem Wachstum Schritt zu halten. Die Häufigkeit variiert je nach Garnelenart, Alter und Umgebungsfaktoren. In der Regel häuten sich Garnelen alle paar Wochen.

Frage 2: Was sind die Folgen einer schlechten Häutung für Garnelen?

Antwort: Eine schlechte Häutung kann für Garnelen katastrophale Folgen haben. Ein Mangel an wichtigen Baustoffen kann zu Deformationen des neuen Panzers führen, während ein Überschuss an Baustoffen zu einem zu harten Panzer und Problemen beim Wachstum führen kann. In beiden Fällen kann dies zu Gesundheitsproblemen und sogar zum Tod der Garnele führen.

Frage 3: Wie kann ich optimale Bedingungen für eine reibungslose Häutung bieten?

Antwort: Es ist wichtig, die empfohlenen optimalen Wasserwerte für die spezifische Garnelenart einzuhalten. Dies umfasst die Karbonathärte und den pH-Wert des Wassers. Ausreichend Versteckmöglichkeiten sollten auch zur Verfügung gestellt werden, um Garnelen während des Häutungsprozesses vor Fressfeinden zu schützen.

Frage 4: Kann der Häutungsprozess bei Garnelen gestört werden?

Antwort: Ja, der Häutungsprozess kann durch Umweltfaktoren wie schlechte Wasserqualität, plötzliche Veränderungen der Wasserparameter oder Stress gestört werden. Es ist wichtig, ein stabiles und geeignetes Umfeld für Garnelen zu schaffen, um ihre Häutungsprozesse nicht zu beeinträchtigen.

Frage 5: Wie lange dauert die Regenerationsphase nach einer Häutung?

Antwort: Die Regenerationsphase nach einer Häutung dauert in der Regel einige Tage. In dieser Zeit nimmt die Garnele Wasser auf und der Panzer wird allmählich gehärtet. Auch die Mundwerkzeuge müssen aushärten, bevor die Garnele wieder Nahrung aufnehmen kann.

Fazit

Die Häutung ist ein wichtiger Prozess im Leben einer Garnele. Sie ermöglicht es ihnen, mit ihrem Wachstum Schritt zu halten und ihre Körper anzupassen. Der Häutungsprozess kann jedoch auch eine kritische Phase für Garnelen darstellen, da sie in dieser Zeit besonders anfällig für Fressfeinde sind. Es ist daher wichtig, optimale Bedingungen für eine reibungslose Häutung zu schaffen und das richtige Haltungs- und Umgebungsumfeld zu bieten. Indem wir das Häutungsverhalten von Garnelen verstehen und ihnen die nötige Unterstützung bieten, können wir sicherstellen, dass sie gesund und erfolgreich heranwachsen.

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