Brokatbarben sind nicht nur faszinierend in ihrer Farbpracht, sondern sie zeigen auch eine bemerkenswerte Toleranz, was sie zu idealen Begleitern für Aquaristik-Einsteiger macht. Selbst bei dem einen oder anderen Missgeschick verzeihen sie großzügig. Ihr neugieriges und lebhaftes Verhalten bringt eine angenehme Dynamik in die mittlere bis untere Wasserregion. Durch etwas Übung gelingt es sogar Anfängern mühelos, diese faszinierenden Fische erfolgreich zu vermehren, was immer für gute Stimmung sorgt!
Steckbrief Brokatbarbe:
- Taxonomischer Name: Barbodes semifasciolatus, Puntius semifasciolatus
- Gängiger Name: Brokatbarbe, Messingbarbe
- Schwierigkeitsgrad: Geeignet für Anfänger
- Ursprung/Verbreitung: China, Vietnam
- Farbgebung: Grundfarbe goldgelb-messingfarben, teilweise rötlicher Bauchbereich, schwarze Seitenlinie mit Unterbrechungen und Fleck am Schwanzstiel, rötliche Flossen; Männchen sind farbintensiver und kecker als Weibchen
- Lebenserwartung: 4-6 Jahre
- Wasserparameter: GH 4-20 °dGH, KH 2-15, pH 6-8, Temperatur 18-24°C
- Mindestbeckengröße: 150 Liter
- Futter: Allesfresser, bevorzugt vegetarische Nahrung wie Futtertabletten, Granulat und Flocken
- Zucht: Sehr einfach
- Verhalten: Ausgesprochen friedlich
- Mindestgruppengröße: 10 Tiere erforderlich
Die faszinierende Brokatbarbe, auch bekannt als Barbodes semifascoilatus, ist ein farbenfroher und lebendiger Fisch, der unter Aquarianern als idealer Anfängerfisch der Karpfenfamilie gilt. Diese Zuchtform der Messingbarbe ist äußerst pflegeleicht und kann problemlos bei Raumtemperatur gehalten werden. Sie verzeiht gerne den einen oder anderen Fehler. Ursprünglich stammen Messingbarben aus asiatischen Gewässern, wo sie hauptsächlich die mittleren und unteren Wasserschichten bewohnen und sich selten an der Oberfläche aufhalten. Obwohl sie zu den kleineren Vertretern der karpfenartigen Barben zählen und eine Endgröße von etwa 10 cm erreichen, benötigen sie dennoch ausreichend Platz, um sich wohlzufühlen. Ein Aquarium mit einem Fassungsvermögen von mindestens 150 Litern wird empfohlen, um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden.
Brokatbarben haben den typisch hochrückigen Körperbau der Karpfenfamilie und zeigen eine schimmernde gelborange oder messingfarbene Grundfarbe. Im Rückenbereich sind vereinzelt dunklere Schuppen zu erkennen. Die schwarze Seitenlinie ist unterbrochen und endet in einem schwarzen Fleck am Schwanzstiel. Auf den Flanken und dem Bauch sind gelegentlich rote Färbungen zu sehen. Ihre Flossen sind transparent und rötlich, während ihr Maul unten angeordnet ist. Im Aquarium sind sie friedliche Bewohner und lassen sich gut mit anderen Fischen vergesellschaften. Allerdings können sie schüchtern sein, wenn ihre Gruppe zu klein ist oder das Aquarium zu wenig Platz bietet. Obwohl sie normalerweise Konflikten aus dem Weg gehen, können sie aggressiv werden, wenn ihnen der Schwimmraum fehlt oder sie mit anderen Fischen in Konflikt geraten. Generell zeigen Brokatbarben kein rüpelhaftes Verhalten oder Graben im Bodengrund.
Die Männchen unterscheiden sich von den Weibchen hauptsächlich in ihrer Größe. Die Männchen wirken etwas kleiner und weniger bullig, dafür aber farbenprächtiger. Brokatbarben sind relativ einfach zu züchten, selbst für Anfänger. Dazu werden das Zuchtpaar über mehrere Tage hinweg gut gefüttert und in ein spezielles Laichaquarium gebracht. Dieses Aquarium sollte viele feinfiedrige Pflanzen oder Java-Moos enthalten. Während des Balzens legt das Weibchen bis zu 100 Eier ab. Nach der Eiablage sollten die Elterntiere entfernt werden, da sie dazu neigen, ihre eigenen Eier zu fressen. Die Eier entwickeln sich innerhalb von 30-36 Stunden zu Larven, die zunächst von ihrem Dottersack leben und dann mit feinem Staubfutter oder vorzugsweise frisch geschlüpften Artemia-Nauplien aufgezogen werden können.
Für Brokatbarben sollte das Aquarium, wie bereits erwähnt, mindestens 150 Liter fassen und ausreichend strukturiert sein. Obwohl sie in der Regel keine festen Territorien bilden, ist es wichtig, ihnen durch die Dekoration mit Wurzeln, Steinen und dichter Bepflanzung Rückzugsmöglichkeiten und Erholungsbereiche zu bieten, da besonders die Männchen während der Laichzeit sehr aktiv sind. Brokatbarben leben normalerweise in kleinen Schwärmen, daher sollte die Gruppe idealerweise aus mindestens 10 Tieren bestehen. In Bezug auf die Wasserparameter sind sie nicht besonders anspruchsvoll und können problemlos bei einer Gesamthärte von 4-20° dGH, einer Karbonathärte von 2-15 dKH und einem pH-Wert von 6-8 gehalten werden. Brokatbarben bevorzugen klares und sauberes Wasser, das eine gewisse Strömung aufweisen darf.
In der Regel halten sich Brokatbarben in der mittleren bis unteren Wasserschicht auf und sind selten an der Wasseroberfläche zu sehen. Sie können gut mit anderen Fischarten vergesellschaftet werden, die ähnliche Temperaturanforderungen haben (diese sollten bei der Auswahl der Fische berücksichtigt werden). Da Brokatbarben neugierig und manchmal auch verspielt sind, kann es vorkommen, dass sie an langen Flossen knabbern. Daher sollten Arten wie Fadenfische, Kampffische, Guppys oder Schleierschwänze nicht gemeinsam gehalten werden. Zwergkrebse teilen sich oft denselben Bereich wie Brokatbarben und sind daher keine geeigneten Mitbewohner. Garnelen können unter Umständen angeknabbert oder gefressen werden, insbesondere Fächergarnelen und Zwerggarnelen. Eine mögliche Ausnahme bilden Amanogarnelen, die in gewissem Maße mit Brokatbarben vergesellschaftet werden können.
Brokatbarben sind keine wählerischen Esser, sollten aber vorwiegend vegetarisch ernährt werden. Geeignet sind sinkende Flocken, Granulate, Algenblätter, Algensteine und Futtertabletten. Gelegentlich kann ihre Ernährung mit lebendem oder gefrorenem Futter wie Artemia, Cyclops, Mikrowürmern, Mückenlarven und Daphnien ergänzt werden.