Der faszinierende Europäische Edelkrebs ist ein heimischer Krebs, der in unserer Natur stark gefährdet ist. Er bereichert größere Gartenteiche, die eine Mindesttiefe von 1 m haben und im Winter nicht komplett zufrieren. Im Aquarium gestaltet sich die Haltung des Edelkrebses als herausfordernd, da die notwendige Abkühlung im Winter auf unter 10 °C schwer zu erreichen ist.
Steckbrief Edelkrebs – Astacus astacus:
- Wissenschaftlicher Name: Astacus astacus (Linnaeus, 1758)
- Deutscher Name: Europäischer Edelkrebs
- Schwierigkeitsgrad: Fortgeschrittene Aquarianer
- Ursprung/Verbreitung: Nordeuropa, Mitteleuropa
- Färbung: Variationen in verschiedenen Brauntönen
- Lebenserwartung: 15 bis 20 Jahre
- Wasserparameter: GH bis 25, KH bis 25, pH 6 bis 8,5, Sommer-Temperatur: 16 bis 22 °C, Winter-Temperatur: 4 bis 9 °C
- Mindestbeckengröße: 100 cm für ein Paar
- Futter: Natureholic Krebsfutter, Herbstlaub (braun)
- Vermehrung: Einfach, nach drei bis vier Wochen schlüpfen 100 bis 200 Jungkrebse. Diese sind stark kannibalisch, weshalb ausreichend Verstecke notwendig sind.
- Verhalten: Wenig aggressiv, gut verträglich mit anderen Arten
- Vergesellschaftung: Mit Garnelen möglich, eventuell auch mit friedlichen mittelgroßen Fischen, die Kältephasen im Winter vertragen
- Weiterführende Informationen: Geschlechtsunterschiede bei Krebsen, Richtige Fütterung von Krebsen, Garnelen, Schnecken & Muscheln, Haltung von Cherax-Aquarienkrebse im Aquarium.
Der Europäische Edelkrebs, wissenschaftlich bekannt als Astacus astacus, ist ein heimischer Krebs, der in ausreichend großen Gartenteichen mit einer Tiefe von über 1 m erfolgreich gehalten werden kann. Leider sind die Bestände dieses beeindruckenden Krebses in der Natur stark gefährdet und an manchen Orten bereits ausgestorben. Früher wurde der Edelkrebs aufgrund seines schmackhaften Fleisches gerne verzehrt. Heutzutage stellt nicht nur die zunehmende Umweltverschmutzung eine Bedrohung dar, sondern auch die Verbreitung nordamerikanischer Krebse, die nicht nur den Lebensraum des Europäischen Edelkrebses beeinträchtigen, sondern auch die tödliche Krebspest auf europäische, australische/neuseeländische und asiatische Krebse übertragen. Diese durch einen Parasiten verursachte Krankheit hat dazu geführt, dass im Aquarium oder Gartenteich gehaltene Edelkrebse niemals mit nordamerikanischen Krebsen oder dem Wasser, in dem sie leben, in Kontakt kommen sollten. Eine optimale Haltung des Edelkrebses ist in einem speziellen Artbecken möglich, eventuell zusammen mit Zwerggarnelen der Gattung Neocaridina. Schnecken können ebenfalls als Beibesatz dienen, doch ist zu beachten, dass sie von den Krebsen gefressen werden können. Kleine heimische Fischarten wie Bitterlinge sind eine gute Wahl als Mitbewohner im Edelkrebsaquarium.
Der beeindruckende Europäische Edelkrebs kann eine Länge von bis zu 15 cm erreichen, während die Männchen sogar bis zu 18 cm lang werden können. Die kräftigen, warzigen Scheren verleihen ihm ein imposantes Aussehen und seine braune Körperfarbe dient ihm als optimale Tarnung in der Natur.
Die Geschlechter des Edelkrebses lassen sich leicht unterscheiden. Männchen zeigen deutlich V-förmige Begattungsgriffel (Gonopoden) auf der Unterseite, die aus den ersten beiden Schwimmbeinpaaren umgewandelt sind. Weibchen hingegen besitzen zwei kleine Öffnungen am Ursprung ihres 2. Schreitbeinpaares. Unter dem Hinterleib der Weibchen sind fünf Schwimmbeine erkennbar, während es bei den Männchen nur drei sind.
Für ein Pärchen des Edelkrebses wird ein Aquarium mit einer Länge von mindestens 100 cm empfohlen. Das Aquarium sollte gut strukturiert sein, damit sich die Tiere ausweichen können, da der Edelkrebs intensiv gräbt (Dekoration muss gegen Umkippen gesichert werden) und Pflanzen frisst. Während des Winters muss das Aquarium stark gekühlt werden. Nur wenn das Wasser über mehrere Monate hinweg eine Temperatur von weniger als 10 °C (aber über 4 °C) aufweist, können die Krebse ein hohes Alter erreichen und sich erfolgreich vermehren. Bei zu hohen Temperaturen sterben die Edelkrebse viel früher. In der Natur können sie zwischen 15 und 20 Jahre alt werden, während es in warmen Aquarien manchmal nur einige Monate sind.
Astacus astacus wird erst im Alter von drei Jahren geschlechtsreif und vermehrt sich nur einmal im Jahr. Die Paarung findet im Herbst statt, und die Weibchen tragen ihre 70 bis 200 Eier von November bis Mai/Juni unter dem Hinterleib, bevor die Jungkrebse schlüpfen. Während dieser Zeit sind die Weibchen extrem empfindlich gegenüber Störungen, weshalb in der Aquarienhaltung eine Einzelhaltung in Erwägung gezogen werden sollte. In einem ausreichend großen Gartenteich ist dies jedoch nicht erforderlich.
Die Jungkrebse von Astacus astacus sind recht kannibalisch und benötigen daher eine Vielzahl an Verstecken. Neben Krebshöhlen aus Ton sind auch Siporax-Röhrchen, Lochziegel und ähnliches optimal. Eine dicke Schicht braunes Laub bietet den Edelkrebsen nicht nur Deckung, sondern auch eine natürliche und wertvolle Futterquelle.
Neben Herbstlaub frisst der Allesfresser Astacus astacus gerne spezielles Krebsfutter und Fischfutter aus dem Handel. Auch Frostfutter und frisches, überbrühtes Grünfutter oder Gemüse sind willkommen (immer sehr gut gewaschen und wenn möglich geschälte, ungespritzte Ware). Eine abwechslungsreiche Fütterung ist für den Edelkrebs äußerst wichtig.
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